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Einträge vom: 01.10.2016

Die Kunst, rote Linsen zu kochen...

Oder: Die magische Suppe die zweite... Oder: die Tücken eines Schnellkochtopfes...

Vor längerem habe ich schon mal von meinen Erfahrungen mit roten Linsen geschrieben.
Und letztens beim Discounter sprang mir wieder eine Packung in den Einkaufswagen, also beschloss ich, heute gibt es Linsen... Suppengemüse hatte ich auch gleich mitgebracht, also frisch ans Werk.
Trotz meiner letzten Erfahrung mit dieser Materie beschloss ich, es mit dem Schnellkochtopf zu versuchen. Schließlich war ich ja nun erfahren, gewarnt heißt gewappnet sein. Doch der Teufel liegt im Detail...

Ich gab also reichlich Brühe in den Schnellkochtopf, die Linsen dazu und während das Ganze schon mal warm wurde, schnippelte ich mein Gemüse. Das dauerte nur ein paar Minuten, großes Brett, großes Messer und los gings. Dennoch reichte es aus, dass Brühe und Linsen schon recht heiß wurden. Ein Hauch von Schaum setzte sich an der Oberfläche ab, wurde von mir jedoch nicht weiter beachtet.. Ein großer Fehler...

Nun also warf ich das Suppengemüse den Linsen hinterher und schloss den Deckel. Das Ventil stellte ich auf die sanfte Garstufe und sah auf die Uhr. Vier Minuten hatte ich geplant. Allerdings beginnt bei diesem Topf die Garzeit erst, wenn ein stetiger Dampfstrahl aus dem Ventil austritt, ich weiß nicht, ob das bei anderen Töpfen auch so ist. Also nutzte ich die Zeit, um das angefallene Zubehör zu reinigen und wegzuräumen. Ran an die Spüle, mit dem Rücken zum Herd, immer ein "Ohr nach hinten" um beim ersten Zischgeräusch die Temperatur zu reduzieren und auf die Uhr zu schauen. Es passierte jedoch nichts. Als ich fertig war, den Wasserhahn zudrehte und mich umsah, hörte ich es, ein leises, kehliges Blubbern, der Topf sah aus, als hätte er ein Schaumbad genommen und wäre untergetaucht worden.. Eine hübsche gelbe Haube zierte sein Deckelchen. Und immer noch blubberte weiter fleißig gelber Schaum durch das Ventil, die Brühe lief inzwischen schon über die Herdplatte herab den Schrank herunter...
Ich sprang mit einem Panthersatz zum Herd (wobei es wohl eher wie ein strandendes Nilpferd aussah), schaltete ihn aus, griff das erstbeste Handtuch und warf es übers Ventil, das zweite auf die Platte, mit dem dritten fing ich das Rinnsal auf, das sich auf dem Weg gen Boden befand. Nachdem ich den größten Teil der Bescherung aufgewischt hatte, stellte ich den Topf in die Spüle, ließ kaltes Wasser darüberlaufen, und dachte mir phantasievolle Schimpfnamen für mich aus.

Nach dem Öffnen stellte sich heraus, dass die Linsen zu einer gelben homogenen Masse verkocht waren und nach gar nichts schmeckten. Null Eigengeschmack. Das deckt sich so gar nicht mit meinen letzten Erfahrungen, also wird es wohl das letzte "Magische Suppe Experiment" gewesen sein. Das einzig positive daran war, dass ich die Küche nicht verlassen habe während der "Vorwärmzeit"...

Nickname 01.10.2016, 18.40| (4/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Verwirrtes...

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