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Und zum Kaffee...

gabs ein Drama...

Ich war gerade oben im 1. Stock des Hauses, da hörte ich den Göttergatten unten, wie er mit Miss Kitty sprach. Nun ist es eigentlich nicht ungewöhnlich, dass er das tut, sie lebt zwar nicht im Haus, aber im Anbau, der durch eine Zwischentür vom eigentlichen Haus getrennt ist. Verwundert hat mich nur, dass ich ihn so deutlich hören konnte. Dann hörte ich ein leicht entnervtes "Na toll..." was sofort alle Alarmglocken bei mir läuten ließ. Ich ließ alles fallen, was ich in der Hand hielt (Wäsche), begab mich eilig nach unten und fand folgendes "worst case scenario" vor.

Der Göttergatte hatte die Schüssel für das Vogelfettfutter draußen vergessen und wollte sie noch eben schnell holen. Er öffnete also die Tür um hinaus zu gehen. Und ebenso schnell raste Miss Rühr-mich-nicht-an Kitty an ihm vorbei ins Haus.. etwas, das sie noch nie zuvor getan hat, dazu ist sie viel zu ängstlich. Zumindest dachte ich das bisher.

Nun ist Miss Kitty die einzige der Gartenkatzen, die sich a) nicht anfassen lässt, b) in Rekordzeit panisch wird und c) überhaupt...

Bei uns sieht es folgendermaßen aus: Von der Eingangstür geht der Flur schnurgerade durch das ganze Gebäude, um hinten an einer weiteren Tür zu enden. Die führt zum Gurrki-Park, oder auch schnöde Katzenknast genannt, ein Auslauf von 60m² für unsere Hauskatzen, die keinen Freigang haben. Rechts vorn geht es ins Esszimmer, von dort ins Wohnzimmer. Am Ende des Flurs, rechts neben der Gurrki-Park-Tür ist die Treppe nach oben. Vorne links, gegenüber der Esszimmertür, geht es in die Küche, hinten links gegenüber der Treppe ins Bad.
Der Göttergatte stand also vor der Eingangstür, ich kam die Treppe herunter und Kitty stand mitten im Flur. Sah mich, drehte um und rannte zurück. aber nicht etwa durch die offene Tür nach draußen... Nein, angesichts des Göttergatten bog sie ins Esszimmer ab und raste weiter ins Wohnzimmer. Und dann ging es los.. das typische Jaulen einer panischen Katze, die nicht weiß wo sie ist und wo es rausgeht. Sie raste über alle Möbel, ich hörte es nur scheppern, poltern und krachen, als sie ordentlich abräumte in ihrer Angst. Dann gings weiter zum Fenster, wo die breite Fensterbank brechend voll mit Zimmerpflanzen steht. Dort gings dann weiter, einmal abräumen bitte. Nur klirrte es jetzt auch noch, als die diversen Keramiktöpfe zu Boden gingen.
Wir standen der Situation erst mal recht hilflos gegenüber, jede Annäherung hätte nur noch mehr Panik ausgelöst. Die Fenster zu öffnen wäre auch sinnlos gewesen, im Erdgeschoss sind alle Fenster mit Holzrahmen und Hasendraht vergittert, um die Katzen drin und die Waschbären draußen zu halten. Natürlich sind die Rahmen fest verschraubt...

Als Miss Kitty das erste Mal eine Atempause einlegte, fasste ich mir (schwachsinnigerweise, aber ich hab nie behauptet, intelligent zu sein) ein Herz und versuchte, sie im Genick zu packen. Während ich im Anschluss darauf wartete, dass die Blutung an meinem Handgelenk nachließ, tobte Kitty weiter ins Esszimmer, um dort die Fensterbank neu zu gestalten. Ein zweiter Versuch sie einzufangen, diesmal mit dicken Lederhandschuhen, scheiterte daran, dass ich sie nicht so fest packen wollte, wie es wohl notwendig gewesen wäre. Immerhin ging es diesmal ohne offene Wunden ab. Dann kroch sie in ihrer Panik unter ein Regal, das ihr genau 8cm Platz bot, ich habs hinterher nachgemessen. Leider hat sie die ganze Zeit keinerlei Anstalten gemacht, den Weg zur Tür zu nehmen, sie ließ sich durch nichts dazu bringen, dorthin zu gehen.
Es blieb letztendlich nur die Möglichkeit, die Fenstergitter zu entfernen. Also räumte ich die arg zerzausten Pflanzen beiseite, der Göttergatte holte Werkzeug und schraubte die Gitter ab. Dann räumten wir das Regalfach leer, hoben das Brett an und versuchten, Miss Kitty ihren Fluchtweg schmackhaft zu machen. Doch inzwischen war die arme Süße völlig fertig und saß apathisch in der hintersten Ecke. Mit einem energischen Schubs von mir fand sie dann aber doch den Weg nach draußen und ließ uns in unserem persönlichen Trümmerfeld zurück.

Wenig später saß die Dame im Vorraum und futterte gelassen ein Häppchen... Auch später war sie wieder ganz gelassen, wartete auf Leckerchen, als wäre nie etwas gewesen. Katzen... Zum Glück ist es ohne Verletzung abgegangen, zumindest für Miss Kitty. Und ich hab ja Betaisodona...

Nickname 23.01.2016, 18.48

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Josi

Das hat ja nun wirklich was von "Jagdszenen aus Hollywood". So eine Katzenjagd, hatten wir in Bruttig einmal und ich kann das nachvollziehen. Allerdings haben der Grizzly und ich keine Verletzung davon getragen und in Ermangelung der Grünpflanzen bei uns, ist auch da nichts geschrottet worden.
Aber süß ist die Maus trotzdem ...

vom 05.02.2016, 12.12
2. von Ocean

Liebe Tamara,

oh weh, das muss ja eine riesige Aufregung gewesen sein .. für die Samtpfote und auch für Euch. Ja, wenn die Panik erstmal so richtig die Oberhand gewonnen hat, ist es schwierig, sie wieder einzudämmen. Gut, dass Miss Kitty letztlich dann doch nach draußen gefunden und sich wieder beruhigt hat - und hoffentlich konntet Ihr noch einige Eurer Pflanzen retten!

Ganz liebe Grüße zu dir,
hab ein schönes Wochenende :)
Ocean

vom 29.01.2016, 13.36
1. von Barbara

biggrin Bitte entschuldige, ich bn jetzt vor Lachen fast vom Stuhl gefallen.
Ich kann mir lebhaft vorstellen wie sich die Situation dargestellt hat und wie es anschließend bei Dir/Euch ausgesehen hat.

Komm mal auf den Arm. Gab es viel Bruch oder ist doch einiges noch zu retten????

Ich drück Dich
Alles Liebe
Barbara

vom 23.01.2016, 18.55
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