Das Leben, der Tod und die Angst davor...
Die Angst ist immer dabei.. oft nur ganz verborgen im Hintergrund der Gedanken, aber auch ebenso oft im Vordergrund, schreit mich grell an, wenn ich Woody beobachte.
Ich muss mich wirklich beherrschen, ihm nicht ständig hinterher zu gehen und zu schauen, wie er atmet, ob er atmet, ob er nicht atmet... das kann durchaus zwanghaft werden bei mir. Aber das wär dann auch Stress für den Flausch und gar nicht gesund für sein armes Herzchen. Also beherrsche ich ich mich mann(frau)haft und guck nur, wenn ich es gar nicht mehr aushalte. Was immer noch zu oft ist, aber gut, besser kann ich es nicht.
Tatsache ist, es geht ihm gut, soweit ich das sehen kann. Er frisst, spielt, putzt sich, kommt schmusen, ganz der Woody wie ich ihn liebe. Aber der Zeitraum als ich dachte er schafft es nicht, war so furchtbar....
Seitdem ist mir schmerzlich bewusst, dass seine Zeit mit uns begrenzt ist. Sicher, das ist nicht neu und theoretisch immer so, gemessen an der normalen Lebenserwartung eines Menschen, selbst wenn die Katz kerngesund ist. Aber man kann es verdrängen, solange es keinen akuten Grund gibt, dass diese Zeit noch kürzer wird. Natürlich ist es im Grunde Unsinn, das Alter und die derzeitige Gesundheit eines Tieres sind kein Garant, dass es ein hohes Alter erreicht. Woodys Bruder Jake haben wir im Alter von knapp sieben Jahren völlig überraschend verloren, er hatte Leukämie, die rasend schnell voranschritt.
Ebenso natürlich geht es mir nicht nur bei Elwood so, sondern bei allen unseren Katzen. Doch bei ihnen schaffe ich es eher, nicht daran zu denken. Genauso wenig, wie ich an meinen eigenen Tod denke, der ja auch täglich eintreten könnte. Man weiß nie, wann es einen erwischt, darum ist es auch gar nicht relevant in meinen Gedanken.
Vielleicht liegt meine Angst darin begründet, dass ich schon soviele Katzen verloren hab in meinem Leben. An den Tod, an die Ungewissheit, weil sie verschwunden sind... Und mit jedem Verlust wird es schwerer. Eigentlich wollte ich deshalb auch keine Katzen mehr, wenn unsere mal gegangen sind, weil ich dachte, meine Fähigkeit diesen Schmerz zu ertragen ist einfach am Ende. Aber nun sind die Peanuts da und der Reigen geht von vorn los..
Ich freu mich drauf... trotz allem...
Jeden Tag steht ein Dummer auf?
Gestern kam eine Mail, angeblich von meinem Internetanbieter..
In meinem Mailcenter kann ich schon in der Auflistung die ersten Sätze vom Text sehen:
Guten Tag, ich freu mich Ihnen mitteilen zu können, dass Ihre Privatsphäre manipuliert wurde.. blablabla..
Whut?!?
Manchmal frag ich mich...
was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht.. Ich hätte eigentlich gern härtere Worte gewählt, aber es nicht getan....
Was ich Euch erzählen will:
Vor kurzem gab hier einen schweren Ernteunfall. Offenbar ist es üblich, dass Jäger sich am Rande von Feldern aufstellen, um das Wild, das vom Mähdrescher aufgescheucht wird, zu schießen, wusste ich auch nicht. In diesem Fall geriet ein Jäger in einem Maisfeld mit den Beinen in einen Mähdrescher.
Das ist absolut furchtbar, sowohl für den Jäger als auch für den Fahrer des Geräts. Im Grunde hat Letzterer eigentlich mein hauptsächliches Mitgefühl, denn.. der Jäger hat sich laut Presse mit einem Klappstuhl! mitten ins Feld gesetzt.
Ich meine, wer macht so etwas klaren Verstandes? Der Mais ist so hoch, dass der Fahrer den Mann nicht mal gesehen hätte, wenn er gestanden hätte... Es kann sich auch keiner erklären, warum der Jäger den Ernter nicht gehört oder gesehen hat, die Dinger machen einen Heidenlärm, stinken und der geschnittene Mais staubt, raschelt und knackt und knistert wie irre beim Schneiden... Dennoch soll wohl laut Presse eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung gestellt werden..
Muss man als Landwirt wirklich mit so etwas rechnen?
Der alte Trott...
ist schon wieder voll aktiv, genauso wie das Gefühl, keine Zeit für die schönen Dinge des Lebens zu haben. Eigentlich nehm ich mir immer vor, mir das abzugewöhnen. Also diese gefühlte Zeitnot, denn eigentlich müsste ich meine karge Freizeit einfach sinnvoller organisieren. Mit einem straffen Zeitplan würde sicher vieles einfacher..
Aber so bin ich nicht gestrickt, ich bin dafür zu spontan. Also strample ich mich weiter durch und es geht auch.
Ich bin immer ganz erstaunt, wenn meine Kolleginnen sagen, ohne Arbeit wäre ihnen zuhause langweilig. Also nicht alle sagen das, aber doch einige. Könnte mir nicht passieren, ich hab eigentlich viel zu viel zu tun, um arbeiten zu gehen.

Und ich beneide wirklich jeden, der zuhause ist, ob nun als Hausfrau/mann oder zuhause arbeitet, wie ich früher. Das war die schönste Arbeitszeit meines Lebens, ganz ehrlich. Freie Zeiteinteilung, keine Terminnot, einfach perfekt.